Die Draufgänger – Integral 5

Die Draufgänger – Integral 5

Die Draufgänger ? Integral 5

Story:

Der fünfte Integral-Band von „Die Draufgänger“ enthält neben drei albenlangen Geschichten eine Kurzgeschichte. Bei allen Geschichten handelt es sich um deutsche Erstveröffentlichungen. Ein 12-seitiger redaktioneller Teil rundet den Band ab.
In „Entführung in Rückblende“ werden Al und Brock zu einer Brücke gerufen, nur um Zeuge eines versuchten Mordes zu werden. Ihr beherztes eingreifen verhindert Schlimmes. Allerdings stehen sie vor einer ganzen reihe von Rätseln, deren Lösung direkt in Brocks Vergangenheit führt. Al muss einen kleinen Dienst für seinen Vater unternehmen. „Der verdammte Konvoi“ bricht sich seinen Weg durch einen subtropischen Dschungel. Als er vom Erdbeben verschwindet macht sich Brock auf die Suche nach seinem Freund. Bei „Verfolgungsmatch“ meldet sich Jack Cummings zurück. Der Freund von Al und Brocks ist den Lesern bestens bekannt aus den zwei Geschichten, „Big Mama“ und „Big Mama 2“. Gerade aus dem Gefängnis entlassen steht bei Jack nicht alles zum Besten. Aber zum Glück hat er zwei super Kumpels, die ihn wieder einmal aus der Patsche helfen. In der Kurzgeschichte „Ins Wespennest gestochen“ sucht Al seinen Freund irgendwo im Süden Kaliforniens. Alles scheint sich gegen ihn verschworen zu haben.



Meinung:
Der fünfte Band der Integral-Ausgabe liefert genau das, was Fans der Serie erwarten: Actionkomödie, flotte Sprüche, harte Kerle mit einem weichen Kern und den Weiten von amerikanischen Highways. Um nichts anderes soll es bei der reihe gehen.
Ja gewiss, dass ist nicht gerade der Stoff, der einen Band für das „Literarische Quartett“ empfehlen würde und interpretatorische Ansätze sind nun auch nicht in jedem Panel zu finden. Aber: „Die Draufgänger“ ist phantastische Comicunterhaltung und die feine Gesamtausgabe von Kult Comic macht nun endlich auch die in Deutschland bisher noch nicht erschienen Bände verfügbar.
Christian Denayer, dessen Zeichnungen ich schon bei „Gord“ und „Wayne Sheldon“ bewundert habe, läuft in den drei albenlangen Geschichten zu wahrer Höchstform auf. Vor allem in der „Der verdammte Konvoi“ kann ich mich an den Bildern des Zeichners nicht satt sehen. Mit Akribie fängt er die Stimmung im Dschungel ein: Regen, Schlamm und Insekten durchziehen das ganze Album. Großartig in den Panels festgehalten. Fast hat der Betrachter das Gefühl, dass er selber schon ganz nasse Klamotten am Leib trägt. Die Zeichnungen zu dieser Geschichte bilden nicht nur den Höhepunkt in dem fünften Teil der Integralausgabe, sondern sind für mich der bisherige Höhepunkt der Serie.
Die ganze Genialität des Zeichners lässt sich dann im Wechsel zwischen „Der verdammte Konvoi“ und der folgenden Geschichte, „Verfolgungsmatch“ ersehen. War es eben noch sumpfig, beginnt die folgende Geschichte mit einem harten Bruch: statt verschwommene organische Umrisse beginnt „Verfolgungsmatch“ mit klaren Konturen. Eine völlige andere Atmosphäre weht hier durch die Seiten der Geschichte. Denayer kann mit seinem Strich viele Stimmungen erzeugen.
Die Plots von André-Paul Duchâteau sind professionell spannend. Wie eingangs erwähnt, sind „Die Draufgänger“ keine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen, sondern sie liefern erstklassige Unterhaltung. Wer also einmal abschalten will vom Alltag und abtauchen möchte, dem sei der Band bedenkenlos empfohlen. 



Fazit:
Der fünfte Integralband von „Die Draufgänger“ bietet wieder kurzweilige Unterhaltung, ein informatives Vorwort und Zeichnungen, die einen in die Geschichte ziehen. Ich habe dazu Johnny Cash „American Recordings“ gehört und kann es als Musik zum Comic empfehlen.