Batman Neal Adams Collection 3

Batman Neal Adams Collection 3

Batman Neal Adams Collection 3

Story:
Manche Bedrohungen sind zu groß als das sich ihnen ein Held allein stellen könnte. So arbeiten Batman und Superman regelmäßig zusammen, um etwa einen außeridischen Verbrecher zu fangen, aber auch um in einen gegenseitigen Wettstreit zu treten. Doch auch mit anderen Helden erlebt Batman zusammen Abenteuer und Gefahren. So trifft er Flash, Deadman, Creeper, Green Arrow und viele andere.

Meinung:
Der dritte dicke Band der Neuauflage der Batman Neal Adams Collection beinhaltet alle Beiträge des Zeichners zu den US-Serien World`s Finest und The Brave and the Bold. Zusätzlich gibt es noch einige Cover welche Neal Adams zu Heften gestaltet, deren Inhalt er aber nicht illustriert hat.

Nach einem erstaunlich ehrlichen Vorwort von Dick Giordano gibt es die zwei Storys zu World`s Finest. Doch warum muss hervorgehoben werden, dass dieses Vorwort ehrlich ist? Weil gerade in den USA auch bei solchen Vorworten die PR alles ist und oftmals nach dem Ausscheiden aus der Firma Verschwiegenheitsklauseln unterschrieben werden müssen, welche dann oftmals dafür sorgen, dass man zwischen den Zeilen lesen muss. Entweder Giordano hat nichts Derartiges unterschrieben oder es war ihm aufgrund seines Alters schlicht egal (Giordano ist mittlerweile verstorben). So sagt er deutlich dass er mit einigen Kollegen nicht sonderlich gut klar gekommen ist und dass er Adams gar nicht so gut kannte, obwohl er seine Zeichnungen tuschte. Hier gibt er auch zu, dass er seinen ersten Job als Inker für DC, nämlich die Batman-Superman-Team-Ups, vermasselt hat. Diese Arbeiten kann man selber beurteilen da sie hier nämlich enthalten sind. Die zeichnerischen Fehler fallen einem ungeübten Auge gar nicht sofort auf, doch wenn man sie mit den späteren Zeichnungen vergleicht fällt doch die mangelnde Dynamik auf und das es nicht sonderlich rund läuft. Hier sind zwei verschiedene Stile kollidiert und das raubt den Bildern die Energie. Ansonsten sind diese beiden Geschichten vor allem inhaltlich sehr schwach. Sie atmen noch den Geist der lächerlichen Storys der 1960er, haben nichts von der Düsternis welche Adams später bei Batman mitgestalten sollte. Vor allem sind sie hanebüchen, albern und stark überkonstruiert. Die Schwächen in den Zeichnungen zieht sich Giordano an, aber immerhin erkennt man die Plastizität welche Adams Stil ausmachen. Diese Storys atmen einen nostalgischen  Charme, können aber nicht überzeugen.

Während die US-Serie World`s Finest immer ein Team-Up zwischen dem Stählernen und dem Dunklen Ritter beinhaltete, war die Serie The Brave and the Bold auch eine Reihe welche Team-Ups vorbehalten war, aber die Konstellation wechselte.  Die Beiträge von Neal Adams sind hier auch sehr viel besser als zu den ersten Kapiteln. Die Figuren sind sehr plastisch, aber gleichzeitig elegant und immer wieder gibt es gute graphische Ideen welche die rigide Seiten- und Panelaufteilung aufbrechen. So gibt es etwa manche erzählerische Panels in Batmans Umhang und so wird eine Splashpage weiter genutzt. Es überrascht übrigens nicht wenn gleich zwei Crossover mit Deadman hier vorhanden sind, denn Adams hat die Serie lange betreut. So kann man hier lesen wie sich Deadman und Batman kennenlernten und der Geist den Meisterdetektiv überzeugen muss, dass es ihn gibt. Ansonsten sieht man noch Flash in einer inhaltlich überzogenen Geschichte die nicht restlos überzeugt, Aquaman, Creeper, die Teen-Titans, Green Arrow, Sergeant Rock und die Easy Company (bei der man sich in Hinsicht der Kontinuität arg verbiegen muss und die Logik nicht hochhalten darf) und sogar die Horroranthologie House of Mystery kommt hier vor. Letztere dürften manche noch aus Ehapa-Zeiten kennen. Andere Geschichten sind deutlich seltener und es zeugt von der großen Kunst des Zeichners und seiner Autoren das man hier nicht nur der Nostalgie frönen kann, sondern die Geschichten immer noch frisch wirken. Wenn man denn darüber hinwegsehen kann das sie heutzutage doch arg naiv anmuten und die Psychologie etwas plakativ ist. Aber das war der Zeitgeist. Lohnen tut sich der Band auf jeden Fall.


Fazit:
Manche der Storys sind etwas angestaubt und die Logik wird nicht immer hochgehalten, aber sie atmen nicht nur Nostalgie, sondern wirken immer noch frisch, voller Dynamik, Plastizität und einer sympathischen Naivität. Ein Klassiker.