Tokyo Ghoul - Gratis Comic Tag 2014

Tokyo Ghoul - Gratis Comic Tag 2014

Tokyo Ghoul - Gratis Comic Tag 2014

Story:

In Tokyo werden immer wieder Leichenteile gefunden, zusammen mit einer Flüssigkeit, die auf Ghule, menschenfressende Monster, hindeutet. Oberschüler Ken hat jedoch ganz andere Dinge im Kopf - vor allem das hübsche Mädchen, dem er in einem Cafe begegnet ist. Und tatsächlich kann er sich mit seinem Schwarm verabreden. Allerdings läuft das Date ganz und gar nicht so, wie Ken es sich vorgestellt hatte. Ab jetzt muss er sich wohl oder übel mit Ghulen auseinandersetzen.



Meinung:

Die Vampir-Welle ist über uns hinweggefegt, gefolgt von Zombies in allen Formen und Farben. Jetzt sind, zumindest in dieser Manga-Serie, die Ghule dran. Diese untoten Leichenfresser jagen und erbeuten Menschen, wie der Fuchs den Hasen.

Das macht auch einen nennenswerten Teil des Grusels aus, den der Comic im Leser auslöst: Der Mensch steht plötzlich nicht mehr an der Spitze der Nahrungskette und kann von einer Sekunde auf die andere zum Mittagessen werden. Das schildert der Autor direkt auf der ersten Seite sehr eindrücklich: Ein Junge, der sich einem Ghul gegenüber sieht, bettelt um sein Leben, und der Ghul antwortet schlicht "Nein."

Wie es später in der Geschichte weitergeht, werden die meisten Leser spätestens dann ahnen, wenn Ken tatsächlich ein Date mit seinem hübschen Schwarm bekommt. Hier merkt man, dass das Gratis Comic Tag-Heft "nur" den Beginn einer längeren Serie enthält, der vor allem zur Exposition dient.

Das soll jedoch nicht heißen, dass dieses erste Kapitel langweilig wäre. "Tokyo Ghoul" richtet sich zwar merklich an ein jugendliches Publikum, weshalb der Schrecken doch dosiert daherkommt. Trotzdem ist noch genügend davon vorhanden, um eine gute Horrorgeschichte zu erzählen. Dazu trägt auch das gute Erzähltiming bei sowie die Tatsache, dass der Autor interessante, nachvollziehbare Charaktere zeichnet - soweit man bei Ghulen von "psychologisch nachvollziehbar" sprechen kann.

Aufgrund von deren Ernährungsgewohnheiten gibt es logischerweise reichlich Blut und Splatter, was die Serie für zu junge Leser ungeeignet macht. Neben einem gerüttelt Maß an Action bekommt man aber auch einen Einblick in Kens Gedankenwelt und seine Probleme. Beides wird durch die atmosphärischen Zeichnungen, die oft Detailansichten in großen Panels zeigen, gut vermittelt.

Insgesamt ist "Tokyo Ghoul" einen Blick wert für alle, die an einer Mischung aus Action, Horror und Nachdenklichkeit mit durchaus einem Schuss "Emo" Gefallen finden.



Fazit:

Nach Vampiren und Zombies bekommen jetzt die Leichenfresser ihren großen Auftritt. "Tokyo Ghoul" erfindet speziell für geübte Horrorfans das Rad nicht neu, bietet aber gute Unterhaltung. Action, Splatter und Schrecken sind in für ältere Jugendliche vertretbarer Dosierung vorhanden, gemischt mit Nachdenklichkeit und einem Schuss "Emo".