U-Comix - Gratis Comic Tag 2014

U-Comix - Gratis Comic Tag 2014

U-Comix - Gratis Comic Tag 2014

Meinung:
Vor genau einem Jahr hat das U-Comix Magazin seine Rückkehr gefeiert. Beim GCT 2013 erschien die erste Nummer der neuen Redaktion um Steff Murschetz. Seitdem hat sich einiges getan. Weitere Ausgaben sind erschienen, das Format wurde geändert und viele Zeichner sind zur U-Comix-Crew hinzugestoßen.

Um die Comicanthologie noch bekannter zu machen bzw. um neue Leser zu gewinnen, ist das Magazin auch 2014 wieder beim Gratis Comic Tag mit am Start. Entgegen der bisherigen Veröffentlichungsweise hat das vorliegende Heft ein Thema, dass von allen Beiträgen bearbeitet wird. “30 Jahre nach 1984" nimmt Bezug auf den NSA-Skandal, auf den ausufernden Überwachungsstaat, auf grenzenlosen Medienkonsum und auf neue Technologien, die das Leben einfacher machen sollen. 16 Kurzcomics und Comicstrips sorgen für viel Abwechslung und präsentieren sehr unterschiedliche Storys zum Thema. Geht es einigen Zeichnern darum, den zukünftigen Staat als Bedrohung darzustellen, so wird von anderen Künstlern eher die digitale Vernetzung hinterfragt.
Egal, wie kritisch der Leser dieser Thematik gegenübersteht, die Beiträge regen zum Nachdenken an, auch wenn vieles stark überspitzt dargestellt wird. Einige Sachen sind leider auch komplett unverständlich und zeigen eine recht wirre Erzählstruktur. Doch Beiträge wie "Das Flüstern der Engel" und "Veras Duft" (beides von Elbe-Billy) machen die schwächeren Comics schnell wieder vergessen. Hier herrscht Action und sehr viel Spannung, was bei den kurzen Comics von im Schnitt 4-6 Seiten nicht unbedingt selbstverständlich ist. Ebenfalls sehenswert ist "2084 Blackbox" von Matthias Lehmann, wo dieser die Erde als einen abgeschotteten Planeten darstellt. Die Story ist an sich recht kurz, zeigt aber viel Potential für eine längere Erzählung. Genau dieser Punkt macht viele Comics in diesem Heft aus. Auch wenn sie im Grund genommen alle abgeschlossen und als One-Shot konzipiert sind, so besitzen sie Ideen, welche das Zeug zu längeren Erzählungen haben.

Folglich bietet diese Ausgabe einen sehr abwechslungsreichen Inhalt mit extrem unterschiedlichen grafischen Ansätzen. Obwohl ein paar Beiträge nur schwer verständlich und mitunter sinnlos sind, bietet der Großteil doch eine gute Unterhaltung mit einem fesselnden Thema. Fans von Indiecomics und Comicanthologien kommen hier voll auf ihre Kosten. Wer sich nicht dazu zählt wird sicher trotzdem den ein oder anderen tollen Beitrag finden, nur der Thematik "Überwachungsstaat" sollte man nicht abgeneigt sein.


Fazit:
Diese Ausgabe bietet einen sehr abwechslungsreichen Inhalt mit extrem unterschiedlichen grafischen Ansätzen. Obwohl ein paar Beiträge nur schwer verständlich und mitunter sinnlos sind, bietet der Großteil doch eine gute Unterhaltung mit einem fesselnden Thema. Fans von Indiecomics und Comicanthologien kommen hier voll auf ihre Kosten. Wer sich nicht dazu zählt wird sicher trotzdem den ein oder anderen tollen Beitrag finden, nur der Thematik "Überwachungsstaat" sollte man nicht abgeneigt sein.