Gratis Comic Tag 2013: U-Comix

Gratis Comic Tag 2013: U-Comix

Gratis Comic Tag 2013: U-Comix

Meinung:
Ein Klassiker der Comicmagazine gibt seine Rückkehr bekannt. Nach 16 Jahre Zwangspause hat U-Comix seine Heimat beim undergroundcomix.de-Verlag gefunden. Herausgeber Steff Murschetz hat bereits mächtig die Werbetrommel gerührt und präsentiert nun zum GCT die erste Ausgabe des Magazins. Vielen Lesern dürfte das Magazin höchstens vom Hörensagen bekannt sein, denn innerhalb der letzten 16 Jahre hat sich gerade im Comicbereich so einiges geändert. Dennoch zeigen jeden Monat zahlreiche Publikationen, dass in Sachen Independent momentan doch so einiges geht.

Die Ausgabe enthält mehr als ein Dutzend Comicstorys, die keine einheitliche Thematik verfolgen und lediglich aufgrund des eher unorthodoxen Inhalts vergleichbar sind. Einen großen Auftritt haben hier die Freak Brothers von Gilbert Sheldon. Die drei Hippies waren auch schon im "alten" U-Comix zu Gast, so dass hier eine gewisse Kontinuität sichtbar wird. Die beiden Comics mit den drei verschobenen Gestalten überzeugen durch ziemlich wirre Gespräche, vernebelte Aktionen und unglaublichen Pointen. Die Story "Rettet die Riesen-Hamster" stellt aufgrund der genannten Fakten das Highlight dieser Ausgabe dar.
Doch auch die anderen Storys haben es in sich. Sei es "20 Pesos" von Stephan Hagenow, "Prof. Hagakure" von Steff Murschetz oder "Leben im Dreck" von Elbe-Billy. Alle vereint der schnelle Einstieg ohne lange Charaktervorstellungen und ein überraschendes, größenteils gewalttätiges Ende. Stellenweise erfährt der Leser nicht einmal die Namen der Protagonisten, was bei einer Storylänge von 3-4 Seiten auch nur unnützer Ballast wäre. So reihen sich viele, oftmals ziemlich skurrile Aktionen aneinander, wodurch sich sicherlich keine inhaltliche Tiefe einstellt, dennoch aber ein gewisser Unterhaltunsgwert geschaffen wird. Wer hier nun aber auf Funnies oder lustige Story hofft, der wird enttäuscht werden. Die Handlung dreht sich desöfteren um Apokalypse, Untergang und Zerstörung. Allesamt alles recht negativ besetzte Wörter, die aber im Grunde genommen durchgängig für Spannung sorgen.
Neben dem abwechslungsreichen Inhalt steuert die Redaktion noch ein Fanart-Poster von den Freak Brothers, sowie ein langes Interview mit Gilbert Sheldon bei.

Der Start ist folglich gelungen. Die hier präsentierten Comics sind stellenweise recht skurril und strotzen nur so vor Sarkasmus. Dabei passen sie aber genau ins Profil dieses Magazins. Wenn Steff Murschetz und der Rest der Crew dieses Niveau beibehalten, dürfte dem erfolgreichen U-Comix Neustart nichts im Wege stehen. Fans von Indie- und (selbstverständlich) Untergrund-Comics müssen hier einfach zugreifen.

Fazit:
Der Start ist absolut gelungen. Die hier präsentierten Comics sind stellenweise recht skurril und strotzen nur so vor Sarkasmus. Dabei passen sie aber genau ins Profil dieses Magazins. Wenn Steff Murschetz und der Rest der Crew dieses Niveau beibehalten, dürfte dem erfolgreichen U-Comix Neustart nichts im Wege stehen. Fans von Indie- und (selbstverständlich) Untergrund-Comics müssen hier einfach zugreifen.