Gratis Comic Tag 2013: Koma 1: Die Stimme der Schlote

Gratis Comic Tag 2013: Koma 1: Die Stimme der Schlote

Gratis Comic Tag 2013: Koma 1: Die Stimme der Schlote

Meinung:
Mit Koma hat Reprodukt eine bei dem Verlag bereits seit längeren laufende Serie für den Gratis Comic Tag ausgewählt. Das GTC-Heft beinhaltet den kompletten ersten von mittlerweile sechs Bänden, wo es vorrangig um das kleine Mädchen Addidas ("... aber nicht wie die Schuhe") und dessen Vater geht.
Dieser verdingt sich als Schornsteinfeger und steht im harten Kampf mit seinen Konkurrenten, die nur darauf warten, dass er einen Job nicht schafft. Addidas hilft ihm dabei, die kleinen Schornsteingänge zu reinigen. Das kleine Mädchen leidet an einer nicht näher bestimmten Krankheit, wodurch sie regelmäßig für kurze Zeit ins Koma fällt. Dabei hat sie recht fantastische Träume von großen Wesen die am Grunde der Schornsteine schuften.

Der Autor Pierre Wazem zeichnet hier das Bild eines Kindes mit ausgesprochen starker Persönlichkeit. Addidas nimmt die Krankheit als Alltäglichkeit hin und baut ihren Vater, der unter der Arbeit und an den Zusammenbrüchen der Tochter leidet, immer wieder auf. So gesehen ist Addidas der starke Part in der Vater-Tochter-Beziehung. Doch wo bleibt das eigentliche Kind? Wazem bleibt die Antwort in dieser Ausgabe schuldig. der Leser sieht zwar, wie das Mädchen anderen Kindern zuwinkt. Doch ob diese zurück winken, wird nicht dargestellt. Ebenfalls wird die Rolle der toten Mutter, die ebenfalls an der mysteriösen Krankheit litt, stark in den Vordergrund gestellt. Ständige Vergleiche des Vaters ignorieren wieder das eigentliche Kind-sein von Addidas. Was sich nun alles nach einem tieftraurigen Drama anhört, wird glücklicherweise durch die beeindruckende positive Ausstrahlung der Hauptdarstellerin ins Gegenteil gekehrt. Koma 1 ist sicherlich kein Band, wo der Leser sich vor Lachen den Bauch festhält oder wo Spannung hoch gehalten wird, dennoch versprüht dieser Comic sehr viel Lebensmut und Frohsinn, was allesamt auf das Mädchen Addidas beruht.
Zum Ende hin wird es dann noch etwas mystischer und Addidas trifft einen starken Helfer. Für den Leser, der sich dieses GCT-Heft herausgepickt hat, stellt dies eine überraschende Wendung in der bislang eher auf zwischenmenschliche Beziehungen ausgerichteten Story dar. Mit diesem Cliffhanger stellt sich Koma nun in ein ganz anderes Licht dar, was das Interesse an den Fortgang der Geschichte merklich steigert.

Koma ist folglich eine gute Wahl für Freunde von tiefgründigen Storys über die menschliche Psyche im Mix mit kindlicher Fantasie. Die sympathische Hauptdarstellerin zieht den Leser sofort in ihren Bann und nimmt ihn mit auf eine staubige Reise in unbekannte Ecken des Industriezeitalters. Fesselnd!


Fazit:
Koma ist eine gute Wahl für Freunde von tiefgründigen Storys über die menschliche Psyche im Mix mit kindlicher Fantasie. Die sympathische Hauptdarstellerin zieht den Leser sofort in ihren Bann und nimmt ihn mit auf eine staubige Reise in unbekannte Ecken des Industriezeitalters. Fesselnd!