Comic Girls - Gratis Comic Tag 2012

Comic Girls - Gratis Comic Tag 2012

Comic Girls - Gratis Comic Tag 2012

Story:

Die zwölfjährige Lou lebt und leidet mit ihrer Mutter in einer kleinen Wohnung. Hier meistern sie die Tücken des Alltags und fiebern der nächsten großen Liebe entgegen. Lou will ihre Mutter mit dem Nachbarn Richard verkuppeln, doch das Unterfangen ist schwieriger als gedacht.

Bei der Froschjagd fängt die kleine Rebecca eine Super-Mikrobe. Gemeinsam schlagen sie der Krankheit ein Schnippchen und erleben spannende Abenteuer.

In ihrem Ranzen entdeckt Nina etwas Unglaubliches: eine Taschenfee. Die quirlige Fee steht ihr nunmehr mit Rat und Tat zur Seite. Doch manche gut gemeinte Hilfe bringt die Beiden in Schwierigkeiten.

Marine und Wendy sind Schwestern, die sich lieben und hassen. Egal, ob es um Make-up, Jungs oder Klamotten geht, bei den Schwestern ist immer Action angesagt, doch wenn es ernst wird, halten sie zusammen wie Pech und Schwefel.



Meinung:

Wenn man Tokyopop, den Namen des Verlags hört, denkt man zu allererst an Manga. Doch der Hamburger Verlag hat auch einige Comics im Programm. Zum Gratis Comic Tag gibt es eine Auswahl an Geschichten, die sich vor allem an Mädchen richten. Der Humor und die Ausrichtung der Geschichten können allerdings auch andere Leserschichten begeistern.

Im Grunde besteht Lou aus kurzen, einseitigen Episoden, die von einer relativ losen Rahmenhandlung zusammengehalten werden. Die Witze zünden erstaunlich gut und das Setting ist stimmig. Die Konstellation von Mutter und Tochter funktioniert gut und die Beiden spielen sich die Pointen gekonnt zu. Die Zeichnungen sind sehr cartoonartig, passen aber sehr zum Humor der Reihe.

Ernest & Rebecca versteckt ein ernstes Thema in einer humorvollen Hülle. Das schwache Immunsystem der kleinen Rebecca belastet auch die Beziehung der Eltern. Die Ehe scheint zu zerbrechen und Rebecca flüchtet sich in die Abenteuer mit der Mikrobe Ernest. Hier wird erzählt, wie sich die Beiden kennenlernen. Die Zeichnungen sind eher im Mangastil gehalten. Dies merkt man besonders an den großen Augen der Figuren. Immer wieder wechselt der Stil in krakelige Bilder einer Achtjährigen und zeigt auf entwaffnende Art ihre Sicht der Dinge.

Nina hat die typischen Probleme eines Teenagers. Die auftauchende Taschenfee stellt ihr Leben auf den Kopf und ist im Prinzip eine jugendliche Variante des bewährten Pumucklstoffs von Ellis Kaut. Die angedeutete Bedrohung durch die bösen Wesen aus der Fantasywelt wird in dieser Ausgabe nicht weiter beleuchtet, sie verspricht jedoch eine spannende Entwicklung. Die Zeichnungen wirken modern und jugendlich. Der dynamische Strich gibt die Lebensfreude des flippigen Teenagers wieder.

Auch die Streitereien der beiden Schwestern sorgen für so manchen Lacher. Das Setting ist sehr realistisch und gibt die Rangeleien zwischen Geschwistern glaubhaft und humorvoll wieder. Die Zeichnungen sind cartoonhaft überzeichnet und verwandeln die Figuren in liebenswürdige Karikaturen. Jede Episode passt auf eine Seite und überrascht mit den unterschiedlichsten Pointen.

Tokyopop spendiert jedem Beitrag eine ausführliche Einleitung, die die Ausrichtung der Serie erklärt. Leider wird hier schon viel verraten, was sich besonders bei Sybil, der Taschenfee und Ernest und Rebecca etwas negativ auf die Spannung auswirkt. Ansonsten ist das Heft überaus rosa gehalten. Das könnte manchen männlichen Leser abschrecken. Jeder, der auf dieses Heft verzichtet, verpasst jedoch einige wirklich gelungene Gags.



Fazit:

Lustige Zusammenstellung der Comics aus dem Tokyopop Verlag. Trotz des Titels auch für männliche Leser geeignet. Abwechslungsreiche Szenarien und liebevolle Figuren enthüllen wahre Comicperlen, die im großen Mangaausstoß des Verlages etwas untergehen.