Spider-Man: Gratis Comic Tag 2012

Spider-Man: Gratis Comic Tag 2012

Spider-Man: Gratis Comic Tag 2012

Story:

Spider-Woman wird von Mandril kontrolliert und für einen Raubzug missbraucht. Beim Versuch sie aufzuhalten kommt Spider-Man an seine Grenzen. Mit einer List will Spider-Man den Einfluss von Mandrils Pheromonen auf Spider-Woman brechen.



Meinung:

Ein gelungener Einstieg in die Welt von Spider-Man. Ein kurzes Vorwort fasst den Status Quo zusammen. Danach folgt eine eindrucksvolle Doppelseite, die Spider-Man Origin zusammenfasst. Mehr braucht es nicht, um den eindrucksvollen Schlagabtausch zwischen Spider-Woman und Spider-Man zu genießen. Der Kampf ist sehr actionreich und hat alles, was man von Spidey erwartet: lockere Sprüche und einen agilen Kämpfer.

Dabei ist der Kampf der Beiden nicht neu. Bereits in Spider-Man und die neuen Rächer 34 präsentierte Brian Michael Bendis eine sehr ähnliche Geschichte. Auch hier kontrollierte Mandril Spider-Woman und ließ sie gegen den freundlichen Netzschwinger antreten. Die finale Auflösung ist grundverschieden und macht deutlich, worauf die unterschiedlichen Autoren Wert legen. Bendis stärkte in seiner Version seiner Lieblingsfigur Spider-Woman den Rücken. Dan Slott konzentriert sich auf Peter Parker und verdeutlicht, dass Spider-Man seine Kämpfe nicht nur mit Muskelkraft gewinnt. Im Mittelpunkt von Dan Slotts Arbeit an Spider-Man steht eindeutig der Spaß und so liefern sich die Arachnoiden auch einen unterhaltsamen verbalen Schlagabtausch. Gegen Ende der Ausgabe werden die Erwartungen auf Spider-Island, einem bald startenden Großereignis rund um Peter Parker, geschürt, ohne zuviel Preis zu geben.

Der Mexikaner Humberto Ramos zeichnet sehr dynamisch und der schnelle Strich passt hervorragend zu Spider-Man. Die Mimik ist etwas überzogen und erinnert in ihrer Zottigkeit teilweise an Deadpool. Während der Kämpfe verrenken sich die Kontrahenten sehr. Ihre Hüften biegen sich dabei äußerst ungewöhnlich. Das sind jedoch nur Kleinigkeiten, die nicht von dem anschaulichen Artwork ablenken. Ramos variiert Panelgrößen und passt seine Seitenkomposition an die Geschwindigkeit der Geschichte an.

Das Heft ist als Comic für Kids gekennzeichnet. Dieses Prädikat hat es aber nur bedingt verdient. Zwar stellt sich der Kampf relativ harmlos dar und es wird auch kein Blut vergossen. Wenn Spider-Man seine Gegnerin jedoch als “feuchten Traum” bezeichnet und ihren süßen Hintern lobt, kann das bei den jüngeren Lesern zu ungewollten Fragen führen. Gänzlich unpassend für ein Idol wie Spider-Man ist jedoch die Aussage, dass Kontrolle über Frauen eine geile Superkraft sei. Solche Aussagen will man nicht einmal in Comics für ältere Leser finden und erst recht nicht in einem Heft für Kinder.

Neben der Geschichte hat Panini relativ viel Werbung für andere Comics und aktuelle Superheldenverfilmungen in das Heft gepackt. So bekommt der Leser einen relativ breiten Querschnitt durch die Masse an anstehenden Marvel Comics.



Fazit:

Unterhaltsam, lustig und actionreich: So soll ein Spider-Man Comic sein. Durch die gute Einleitung finden sich auch neue Leser schnell zurecht. Etwas weniger Machogehabe und ein klassischer Gegner und es wäre ein perfektes Spider-Man Heft gewesen.