Blue Evolution Vol.3 Nr.1: Übergang - Gratis Comic Tag 2012

Blue Evolution Vol.3 Nr.1: Übergang - Gratis Comic Tag 2012

Blue Evolution Vol.3 Nr.1: Übergang - Gratis Comic Tag 2012

Story:

Im Universum gibt es Millionen von Welten, die wabenförmig miteinander verbunden sind. In diesem Kosmos tobt ein ewiger Krieg zwischen Gut und Böse. Malik ist ein besonderer Junge, denn in ihm schlummert die Fähigkeit zwischen den Welten zu wechseln. Als der finstere Ventor angreift ist es an Malik und der Wächterin Yulis das Gleichgewicht der Welten zu bewahren. Doch Malik muss einen hohen Preis bezahlen.



Meinung:

Bei dieser Ausgabe handelt es sich um den dritten Teil einer Serie, die auf fünf Kapitel angelegt ist und mit Blue Evolution: Larp auch schon ein Spin-off vorweisen kann. Den potenziellen Neuleser einfach so in die komplexe Welt von Blue Evolution zu werfen ist schon ein gewagtes Experiment. Inhaltlich macht die Reihe hier zwar einen Sprung von drei Jahren, das ändert jedoch nichts daran, dass es bei Blue Evolution sehr chaotisch und strukturlos zugeht. Die Schauplätze und Personen wechseln schnell und bei der Fülle an beteiligten Figuren und Gruppierungen entsteht leicht der Eindruck etwas verpasst zu haben. Darüber hinaus wird relativ häufig auf die anderen Hefte referenziert, sodass sich die Komplexität der Serie zwar andeutet, aber nicht vollständig entfaltet.

Die Geschichte beginnt mit einem Rückblick auf die Jahre, die seit dem vorherigen Heft vergangen sind. Der Hauptdarsteller hat seine große Liebe bei einem Unfall verloren und lernt auf der Beerdigung gleich die nächste große Liebe kennen. Aufgrund seines Verhaltens fällt es schwer Malik sympathisch zu finden, besonders, wenn man ihn hier zum ersten Mal trifft. Danach nimmt die eigentliche Handlung an Fahrt auf und immer mehr Figuren betreten die Bühne. Eins haben die meisten gemeinsam: sie sind spärlich bekleidet und scheuen auch nicht in den dunkelsten Zeiten davor zurück, sich nackt unter einem Wasserfall zu duschen oder sich lasziv zu räkeln. Selbst die Schurken schmücken sich mit erotischen Gespielinnen und hausen in ungewöhnlich weiblichen Verstecken.

Die Zeichnungen von Marian Kretschmer sind ansehnlich. Der Künstler variiert seinen Stil und verwandelt durch den Verzicht auf Panels die Seiten zu interessanten Kompositionen, in denen die Szenen ineinander übergehen. Leider gibt es relativ viele erklärende Textboxen, deren Inhalt sich eigentlich erübrigt, da die Bilder für sich sprechen. So verdecken diese Boxen viel Artwork, das auch gut für sich alleine gestanden hätte. Durch die Variationen im Zeichenstil ist es nicht immer erkennbar, wer dort gerade dargestellt wird. Besonders in den Rückblenden braucht der Leser einen Moment, um die Figuren zu erkennen. Kretschmer versteht es, die weibliche Anatomie in den Vordergrund zu rücken. Leider schießt er hierbei gelegentlich über das Ziel hinaus und die weiblichen Protagonisten werden auf ihre üppige Oberweite reduziert.



Fazit:
Schwer zugänglicher, stark experimenteller Comic mit einer interessanten Idee und anschaulichem Artwork. Viel nackte Haut und groß angelegte Schlachten lenken von der fehlenden inhaltlichen Struktur ab. Wer die Übersicht behält, bekommt Zugang zu einer episch angelegten Geschichte mit manchem interessanten Ansatz.