Der Skorpion 1: Das Teufelsmal - Gratis Comic Tag 2011

Der Skorpion 1: Das Teufelsmal - Gratis Comic Tag 2011

Der Skorpion 1: Das Teufelsmal - Gratis Comic Tag 2011

Story:
Rom im Jahre 1750. Der schöne Degenkämpfer Skorpion und sein beleibter Kumpel Husar stehlen vornehmlich alte Reliquien aus Gräbern und legen sich dabei nicht selten mit der Obrigkeit an. Seinen Namen hat der schwarzhaarige Held durch ein Mal auf dem Schulterblatt in der Form eines Skorpions, das ein Beweis dafür sein soll, dass seine Mutter einen Pakt mit dem Teufel abgeschlossen hatte.

Der größte Widersacher des ungleichen Duos ist der skrupellose Kardinal Trebaldi. Trebaldi hat Höheres im Sinn. Seine geheimnisvollen Ordenskrieger, die ihre Gesichter hinter goldenen Masken verhüllen, lösen Zug um Zug die Schweizer Garde im Vatikan ab. Sein Scherge Rochnan, der Anführer der Krieger, ist ein rücksichtloser, unheimlicher Zeitgenosse.

Und dann ist da noch die ägyptische Schönheit Mejai, die eine Meisterin im Mischen von Gift ist, die den Skorpion aus dem Verkehr ziehen soll.



Meinung:

Die Serie Der Skorpion läuft bei Carlsen bereits seit 2001. Acht Alben aus der Feder von Enrico Marini nach Szenarios von Stephen Desberg sind bereits erschienen. Band 9 ist für Herbst/Winter angekündigt.

Mit diesem Heft zum Gratis-Comic-Tag druckt Carlsen das komplette erste Abenteuer nach. Dies ist eine sehr gute Idee, um dieser exzellent gezeichneten frankobelgischen Abenteuerserie einen neuen Kick zu geben. 46 Seiten voller Mantel-und-Degen-Action im Geiste von Alexandre Dumas Die drei Musketiere, dazu gibt es Intrigenspiele, viel römisch-antikes Ambiente und eine durchaus spannende Story.

Marini zeichnet einen klassischen Helden, der sowohl männliche als auch weibliche Leser anspricht. Dieser ist gut gebaut, intelligent, draufgängerisch und er versteht Spaß. Marini setzt Desbergs Geschichte nicht nur grafisch gekonnt um, sondern schafft mit einer differenzierten, warmen Kolorierung eine Atmosphäre, die die mediterrane Aura des alten Roms optisch passend aufleben lässt.

Anders als Marinis Die Adler Roms, wo es recht erotisch und sexuell deftig zur Sache geht, kommt der Skorpion in dieser Hinsicht eher brav daher. Das ist jedoch keinesfalls von Nachteil, denn die Story zieht den Leser auch ohne dekadente Schlüpfrigkeiten in ihren Bann.

Die Werbung in diesem Heft weist auf alle weiteren Bände der Serie hin, sowie die anderen Marini-Serien Die Adler Roms und Raubtiere. Das passt.



Fazit:

Gelungener historischer Abenteuercomic für alle Freunde frankobelgischer Zeichenkunst. Der Schweizer Enrico Marini zeigt schon in diesem frühen Album, welch begnadeter Künstler er ist. Das Teufelsmal ist eine tolle Gelegenheit, in diese gute Serie reinzuschnuppern.