Bleach - Gratis-Comic-Tag 2011

Bleach - Gratis-Comic-Tag 2011

Bleach - Gratis-Comic-Tag 2011

Story:
Der fünfzehnjährige Ichigo Kurosaki hat schon seit er denken kann eine ganz besondere Fähigkeit: Er kann Geister sehen und berühren. Diese Gabe würde er jedoch lieber heute als morgen loswerden. Denn da er außerdem ein ausgezeichneter Straßenkämpfer ist, wird er öfter in übernatürliche Angelegenheiten hineingezogen als es ihm lieb ist.

Eines Tages muss er aber erkennen, dass es zwischen Himmel und Erde noch mehr gibt als es sogar ihm bisher klar war. Eine Shinigami, eine Totengöttin taucht in seinem Haus auf, um einen mächtigen bösen Geist zu bekämpfen. Dabei geraten Ichigos Vater und Geschwister in die Schusslinie und werden schwer verletzt. Aber der Geist erweist sich als stärker als die Shinigami erwartet hatte, und es bleibt nur eine Möglichkeit – Ichigo muss selbst zu einem Totengott werden...

Meinung:
Mit fast fünfzig Bänden gehört "Bleach" zu den aktuell erfolgreichsten Manga aus der Shounen-Rubrik (Manga, die sich an Jungs richten). In diesem Gratis-Heft kann der Leser miterleben, wie alles begann. Und dieser Anfang ist furios. Ichigo prügelt sich gleich einmal mit einer Gruppe Rowdies, die beim Skaten die Gedenkstätte für ein verstorbenes Kind zerstört hat. Auch für seinen Vater gehören Schläge offenbar zum üblichen Kommunikationsrepertoire. Die Aufforderung an seinen Sohn, doch nicht so laut zu sein, besteht aus einem Sprung ins Kreuz.

Man merkt schon, "Bleach" ist kein Comic der leisen Töne. Tite Kubo verbindet krachende Action mit slapstickartigem Humor. Die sehr wohl vorhandene Gewalt wird dabei weit genug überzogen, um ihre unmittelbare Wirkung zu verlieren. Der Manga ist daher auch für jüngere Leser geeignet, die aber trotzdem mit spritzendem Blut, abgetrennten Körperteilen und auch emotionaler Gewalt umgehen können sollten.

Die Story ist eine typische Shounen-Geschichte, in der Action und Kämpfe im Mittelpunkt stehen. Wirklich neue, ungewöhnliche Ideen enthält aber zumindest das hier vorliegende erste Kapitel nicht. Die Zeichnungen bringen die Geschichte gut rüber und entsprechen dem, was man von einer guten Shounen-Serie erwarten kann, sowohl von der Art als auch von der Qualität her. Nicht überragend, aber gut. Bei der deutschen Übersetzung irritiert an einigen Stellen die zu große Perfektion. Denn es wirkt ein bisschen komisch, wenn gerade ein Monster die Familie angreift und Ichigo trotzdem in vollständigen, geradezu druckreifen Sätzen ohne eine Verkürzung spricht.

Auch für Fans, die "Bleach" schon kennen, dürfte dieses Gratis-Heft übrigens einen Blick wert sein. Denn in der Mitte enthält es ein doppelseitiges Poster, das bisher in Europa noch nicht veröffentlichtes Farbmaterial zeigt. Gelesen wird das Heft in der für Manga typischen Leserichtung, also aus europäischer Sicht "andersherum". Und wer sich wundern sollte, wo die im Titel des ersten Kapitels erwähnten Erdbeeren bleiben – Ichigo kann als "Erdbeere" übersetzt werden.

Fazit:
Ein Shounen-Manga, der sich also an Jungs richtet, und entsprechend stark auf Action setzt. Die slapstickartige Übertreibung bricht das doch beachtliche Maß an Gewalt, aber trotzdem ist "Bleach" nicht für zu junge Leser geeignet. Artwork und Geschichte erfüllen ihre Aufgaben souverän, bieten aber beide keine nennenswerten Innovationen.