Thor mit Iron Man - Gratis Comic Tag 2011

Thor mit Iron Man - Gratis Comic Tag 2011

Thor mit Iron Man - Gratis Comic Tag 2011

Story:

Die Elemente wollen sich dem Willen des Donnergottes nicht mehr beugen und es kommt vermehrt zu merkwürdigen Begebenheiten auf der Erde. Thor und Iron Man hegen den Verdacht, dass die Ursache für die Bedrohung der Erde auf dem Mond zu finden ist. Gemeinsam reisen die Helden zum Trabanten und machen eine unglaubliche Entdeckung.



Meinung:

Aus der Marvel Fraktion schickt Panini dieses Jahr gleich zwei Schwergewichte ins Rennen. Der nordische Donnergott, genießt wegen des aktuellem Marvel-Blockbuster erhöhte Aufmerksamkeit und auch Iron Man konnte schon zweimal auf der großen Leinwand überzeugen. Die beiden Helden sind somit im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit verankert und dürften dem Heft einige Aufmerksamkeit sichern.

Matt Fractions Team-Up der beiden Helden plätschert gemächlich vor sich hin. Thor und Iron Man kommen unabhängig voneinander auf die Idee, dass auf dem Mond etwas nicht stimmt. Gemeinsam reisen sie ins All, finden die Übeltäter und nach einer kurzen Schlacht kann die Ordnung wieder hergestellt werden und die Verantwortlichen werden bestraft. Leider erfährt man zu wenig über die Hintergründe und Motivationen der Schurken. Auch die Beteiligung von Iron Man kann man nicht so recht nachvollziehen. Seine Verbindung zur Bedrohung wirkt stark konstruiert. Die Phänomene, denen Thor hilflos gegenübersteht, wirken aufgrund der Katastrophe in Japan äußerst real und ungewöhnlich bedrückend für einen ansonsten eher leichtgängigen Comic.

Wesentlich gelungener ist das Zusammenspiel der Helden. Die Dialoge sind witzig und stellen die Unterschiede zwischen den Beiden hervorragend dar. Zum einen der technisch versierte Iron Man in seiner Rüstung und zum anderen der mysthische Thor mit seinen göttlichen Kräften. Die Helden stehen als Sinnbild für die ständige Kontroverse zwischen Wissenschaft und Religion. Diese Metapher wird nur dezent verwendet und drängt sich nicht zu sehr in den Vordergrund.
Das Artwork von John Romita Jr. ist gewöhnungsbedürftig, aber markant. Sein kantiger Stil mag nicht jedem gefallen, er hat jedoch einen hohen Wiedererkennungwert und dient als Aushängeschild für die neu gestartete Avengers-Serie. Hier ist Romita jr. zumindest für die Hälfte der Zeichnungen eines Hefts verantwortlich. Immer wieder wählt der Künstler eine Perspektive, in der seine Figuren unnatürlich in die Länge gezogen wirken. Es entsteht der Eindruck, als bereite sich der Künstler bereits darauf vor, seine Bilder auch in einer 3D Version anzubieten. Dann würde es so scheinen, als könnten Iron Man und Thor aus den Seiten hinausfliegen.

John Romita Jr. beweist beim Seitenaufbau ein Gespür für die Handlung und platziert an den entsprechenden Stellen ganzseitige Portraits der Helden. Die Kampfsequenzen werden in mehreren kleineren Bildern dargestellt und versprühen einen rustikalen Charme, der zwar an die klassischen Superheldengeschichten erinnert, sie aber um einige moderne Elemente erweitert.

Zusätzlich zum Comic enthält das Heft einige Informationen zu den aktuellen Kinofilmen Thor und Captain America. Darüber hinaus wird ordenlich Werbung für die große Flut an Thor Comics gemacht, die im Schatten der Verfilmung ihren Weg in die Regale der deutschen Comichändler gefunden haben.



Fazit:

Leichte Unterhaltung, die leider nicht alle Fragen beantwortet und den Leser mit gemischten Gefühlen zurücklässt. Das gewöhnungsbedürftige, aber überzeugende Artwork kann nicht über die Schwächen in der Handlung hinwegtäuschen. Die Dialoge zwischen Iron Man und Thor entschädigen jedoch für so manches Logikloch und betonen die Unterschiedlichkeit der beiden Comicikonen.