The Goon - Gratis Comic Tag 2011

The Goon - Gratis Comic Tag 2011

The Goon - Gratis Comic Tag 2011

Story:

Ein altes Mütterchen bittet Goon und seinen Freund Franky ihr bei der Suche nach ihrem verschwundenen Sohn zu helfen. In einem alten Burlesque Theater treffen die beiden Raufbolde auf alte Bekannte. Doch können Sie hier auch den Verbleib des Vermissten klären?




Meinung:

The Goon war lange Zeit ein Geheimtipp in der US-Comicszene. Die abgefahrenen Geschichten um den wortkargen Haudegen, der sich gegen eine Armee von Zombies behaupten muss schien nicht massentauglich. Doch das amerikanische Publikum überraschte Eric Powell und so wurde seine Serie plötzlich mit Preisen überhäuft und The Goon stand im Fokus der Öffentlichkeit. Seit 2008 veröffentlicht Cross Cult die abgedrehten Abenteuer auch in Deutschland. Die Geschichte, die zum Gratis Comic Tag 2011 veröffentlicht wird, wird ebenfalls im achten Band der Serie enthalten sein. Dieser Band ist für Sommer 2011 angekündigt.
Das Wichtigste zuerst: Der Erfolg ist Eric Powell nicht zu Kopf gestiegen und die Geschichte um das alte Burlesque Theater vereint all das, wofür The Goon bekannt ist. Zum einen ist da die Freundschaft zwischen Frankie und The Goon. Diese optisch wie auch charakterlich extrem unterschiedlichen Typen könnten eine bizarre Interpretation von Bud Spencer und Terence Hill sein. In den Dialogen nehmen die Beiden kein Blatt vor den Mund und es wird ordentlich geflucht. Überhaupt geht es bei The Goon eher brachial zu und so manche Pointe zielt deutlich unter die Gürtellinie. Daher eignet sich das Heft auch erst für Jugendliche, die sechzehn oder älter sind.

Optisch kann The Goon durchaus punkten. Powell koloriert seine Bilder mit einer Technik, die an Aquarellmalerei erinnert. Zusammen mit dem grobschlächtigen Äußeren von The Goon entsteht eine optische Disharmonie, die perfekt zum perfiden Humor passt. Die Seiteneinteilung passt ebenfalls gut zum Inhalt und sorgt dafür, dass die Pointen ihr Ziel nicht verfehlen.

Cross Cult spendiert dem Heft eine kurze Einleitung, die auch neuen Lesern den Einstieg in die Welt von The Goon ermöglicht. Ansonsten kann man die Geschichte auch ohne Vorkenntnisse genießen.

Zusätzlich gibt es erste Bilder aus Steam Noir, dem neuen Projekt von Benjamin Schreuder und Felix Mertikat. Ihr Erstlingswerk Jakob konnte sowohl Leser als auch Kritiker überzeugen und bescherte den jungen Deutschen viel Zeit im Rampenlicht. Zum Inhalt lässt sich anhand der kurzen Vorschau wenig sagen. Dafür scheint die Episode zu sehr aus dem Zusammenhang gerissen zu sein. Eins ist jedoch sofort ersichtlich. Das Ganze wirkt optisch anders als Jakob. Eine ganze Spur erwachsener und wesentlich düsterer.



Fazit:

The Goon eignet sich besonders für Leser mit einer Vorliebe für derben Humor und schlagfertige Helden. Lobenswert ist der einfache Einstieg, der zum Einen durch die ausgewählte Episode als auch durch die einleitenden Worte gewährt wird. Freunde von The Goon können jedoch auch ein anderes Heft wählen, denn die Episode wird in einem späteren Sammelband nachgedruckt werden. Die Vorschau auf Steam Noir ist leider kein Kriterium für oder gegen das Heft. Dafür ist sie zu kurz und kommt nicht über eine Leseprobe hinaus.