Tales from the vault of the Gringo – Gratis Comic Tag 2011

Tales from the vault of the Gringo – Gratis Comic Tag 2011

Tales from the vault of the Gringo ? Gratis Comic Tag 2011

Story:
Ob jetzt König Kobra einen postapokalyptischen Sonntagsausflug startet, Commander Cork von seinen Abenteuern berichtet oder Kommissar Eisele zur Rettung von Stuttgart 21 auftritt: Dieses Heft enthält einen recht umfassenden Überblick über die Arbeiten des schwäbischen Verlages Gringo Comics.

Meinung:
Der Gratis Comic Tag soll bei den Lesern Lust auf mehr machen. Nun haben sich viele der kleineren Verlage dafür entschieden, einen möglichst umfassenden Überblick über das eigene Schaffen zu ermöglichen. Gringo gehört mit seiner kleinen Anthologie auch dazu. Der Nachteil einer solchen Anthologie: Man muss auf relativ wenig Platz relativ viel Material unterbringen. Und das kann auch ziemlich schief gehen.

Im Fall von Gringo Comics kann man weder sagen, dass es funktioniert hat, noch dass es komplett schief gegangen ist. In weiten Teilen ist das Heft weder richtig Fisch, noch richtig Fleisch. Positiv herausstechen können die beiden Geschichten mit Kommissar Fröhlich, sowie die Strips von Titanius. Beide kommen schön ironisch herüber. Dagegen steht im krassen Gegensatz die Geschichte von Schlicht. Die Geschichte an sich ist gar nicht schlecht, aber die grafische und dramaturgische Umsetzung passt einfach nicht richtig dazu und befindet sich auf einem eher schlichten (man verzeihe das Wortspiel) Niveau.

Richtig daneben gegriffen hat aber Martin Frei. In Zeiten, in denen die Protestbewegung rund um Stuttgart 21 vor allem durch die Abwahl des CDU-Ministerpräsidenten signalisiert hat, dass es so nicht weiter geht, passt dieser Comic überhaupt nicht. Frei hat unverhohlen patriotisch einen Comic für Stuttgart 21 geschrieben und Kommissar Eisele charakterfremd agieren lassen. Das ist sehr schade, denn die eigentliche Serie rund um Kommissar Eisele ist deutlich besser und somit ist dieser Teil des Heftes keine gute Werbung für diesen Teil des Gringo-Programmes. Grafisch gesehen ist diese Geschichte allerdings die Beste im ganzen Heft.

Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn Gringo sich dafür entschieden hätte zum Gratis Comic Tag ausschließlich Kommissar Eisele in seinem ersten Abenteuer ins Rennen zu schicken. Die Geschichte in diesem Band wäre erste Sahne gewesen und beste Werbung für das Programm des Verlags. So, wie sich das Heft nun darstellt bietet es zwar einen breiten Überblick, aber kann nicht wirklich überzeugen. Das ist sehr schade.

Fazit:
Das Heft bietet einen breiten Überblick über das Schaffen des schwäbischen Verlages. Aber es bleibt ein fader Beigeschmack zurück, da die Geschichten nicht auf breiter Front überzeugen können.