Donjon - Das Herz einer Ente - Gratis Comic Tag 2010

Donjon - Das Herz einer Ente - Gratis Comic Tag 2010

Donjon - Das Herz einer Ente - Gratis Comic Tag 2010

Story:

Das Donjon ist ein gigantisches Verlies. Es bedeutet mehr als tausend Tode im Monat. Das Donjon lockt alle möglichen Arten von Abenteurern und Verrückten an, die von den Bewohnern und Angestellten des Donjon bekämpft, ausgeraubt und eingekerkert werden.

Das vorliegende Heft beschreibt das allererste Abenteuer des jungen unbedarften Enterichs Herbert von Vaucanson und dem Drachenmenschen Marvin, dem härtesten und furchterregendsten Krieger des Donjon.

Herbert wird vom Wärter des Donjon auf eine abenteuerliche Reise geschickt. Mit dabei hat er das Schwert von Oktopuss. Bei dem Schwert handelt es sich jedoch um keine gewöhnliche Handwaffe. Es ist das Schicksalsschwert, das seinem Träger erst zu treuen Diensten ist, wenn dieser drei große Taten vollbracht hat. Der Haken bei der Sache ist: werden diese Taten nicht umgesetzt, kann der Träger des Schwertes keine andere Waffe führen.



Meinung:

Die Bildergeschichten aus dem Donjon-Universum nehmen unter den französischen Comics eine Sonderstellung ein. Diese humoristische Fantasy-Serie ist auf  rund 300 Alben angelegt, bestehend aus verschiedenen Unterserien. Erzählt wird die Entstehungsgeschichte des Donjon (Serie: Morgengrauen), die Blütezeit (Serie: Zénith), die Endzeit-Phase (Serie: Abenddämmerung) sowie Phasen einzelner Charaktere und sonstige Nebenstränge (Serien: Parade, Monster und Bonus).

Geschaffen wurde das schillernde Wahnsinnswerk von den nicht mehr so ganz „Neuen Wilden“ Lewis Trondheim, Joann Sfar, Manu Larcenet und Christophe Blain.

Zum Gratis Comic Tag legt Reprodukt das erste Donjon-Album in Heftchenform neu auf. Die Verkleinerung der Zeichnungen auf Micky-Maus-Größe ist zwar nicht unbedingt für den Lesegenuss förderlich, da trotz des relativ simplen Zeichenstils durchaus viele Einzelheiten auf den Seiten zu entdecken sind, aber es ist gerade noch optisch erträglich.

Die Geschichte selbst ist fast schon ein moderner Klassiker. Die verspielte Art, mit der Sfar alle gängigen Fantasy-Klischees auf den Arm nimmt, ist meisterlich. Die Zeichnungen mögen nicht nach jedermanns Geschmack sein. Wenn man sich jedoch einmal an den besonderen Zeichenstil von Trondheim gewöhnt hat, kann man eine gewisse Finesse erkennen, die richtig Spaß macht und sehr gut zur Handlung passt. Die Kolorierung ist ebenfalls mehr als adäquat. Man kann die Geschichte getrost zwei Mal lesen und wird auch beim zweiten Durchgang noch die ein oder andere subtile Nuance erkennen, die man bei der ersten Lektüre übersehen hat.

Als Gratisheft ist dieser Beitrag zum Gratis Comic Tag eines der größten Schnäppchen. Es wird ein komplettes, dickes Album auf Glanzpapier geboten. Als Abschluss gibt es hinten im Heft eine Übersicht aller bisher erschienenen Donjon-Alben.  



Fazit:
Reprodukt hat mit diesem Band die richtige Wahl getroffen, um einen breiteren Leserkreis zu erreichen. Es bleibt zu hoffen, dass am 8. Mai 2010 wieder jede Menge neue Leser vom Trondheim-Virus befallen werden. Die Serie Donjon hat es verdient.