Lona Rietschel ist tot

Schon bevor ihr Name bekannt war, wussten die MOSAIK-Fans den Strich "des guten Zeichners" zu schätzen

Nach Hannes Hegen vor rund zwei Jahren hat nun auch Lona Rietschel den Zeichenstift endgültig aus der Hand gelegt. Wie die MOSAIK-Redaktion bekanntgab, ist die "Mutter der Abrafaxe" am 19. Dezember verstorben.

Die 1933 im heutigen Polen geborene Lona Rietschel wollte ursprünglich Modezeichnerin werden. Mit einem Umweg zum Zeichentrick kam sie dann aber zum Comic und gestaltete ab 1960 die Abenteuer von Dig, Dag und Digedag mit. Zur damaligen Zeit traten die einzelnen Zeichner noch hinter die Teambezeichnung "das MOSAIK-Kollektiv" zurück. Aber viele Fans wussten schon damals den Strich "des guten Zeichners" zu schätzen, auch ohne zu wissen, um wen es sich handelte. Dieser "gute Zeichner" war Lona.

Als 1975 neue Protagonisten für das MOSAIK entwickelt wurden, gab die Zeichnerin Abrax, Brabax und Califax ihre Gestalt und ihre Gesichter. Seitdem hatte Lona Rietschel die Abrafaxe "wie eine Mutter", wie es der Verlag formuliert, begleitet. Und obwohl sie 1990 aus der Produktion der Hefte ausschied, ist sie bis heute Qualitätsmaßstab: Wenn etwas "lonös" geworden ist, sieht es mehr oder weniger wie von ihr gezeichnet aus.

2013 erhielt Lona Rietschel auf dem Comicfestival München den PENG!-Preis für ihr Lebenswerk.